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frequenz

die Gliederung eines zeitlichen Vorgangs oder einer räumlichen Ausdehnung in sinnlich wahrnehmbare Einheiten, in der Form, dass sich die kurzen und langen, betonten und unbetonten Teile der Bewegung für den Betrachter zu regelmäßig wiederkehrenden oder als ähnlich empfundenen Gruppen zusammenfügen. Die meisten natürlichen Lebensvorgänge (Pulsschlag, Atmung, Ebbe und Flut u. a.) und zahlreiche Arbeitsabläufe (besonders an Maschinen) haben einen stark regelmäßigen (mechanischen) Rhythmus. Ein Rhythmus, der als schön empfunden werden soll, muss im Rahmen einer strengen Gesetzmäßigkeit eine möglichst große Vielfalt und lebendige Sinnlichkeit entfalten.

Ein grundlegendes musikalisches Element ist der Rhythmus. Da die Musik im Gegensatz zur bildenden Kunst an die Zeit im Sinn chronologischer Abläufe gebunden ist, wirkt der musikalische Rhythmus als zeitlicher Ordnungsfaktor, und zwar mittels 1. Dauerverhältnisse (zeitlich), 2. Akzente (dynamisch) und 3. Verhältnis zu einem gleichmäßigen Metrum (Metrik), mit dem der Rhythmus oft verwechselt wird. Man unterscheidet die Reihung von Längen als additiven Rhythmus vom divisiven Rhythmus, der Teilung einer übergeordneten Zeiteinheit (Takt) in einfache Proportionen (besonders seit dem Mittelalter). Rhythmus ist seelisch-körperlich erlebbar, und zwar im Sinn eines auf Spannung und Entspannung gerichteten Erwartungsgefühls, das erst durch den Mitvollzug rhythmischer Vorgänge, also z. B. durch Tanzen, Schreiten oder Marschieren, befriedigt wird.

Rhythmus, Takt und Metrum sind eng verwandte Begriffe, denn sie organisieren das Prinzip der "Wiederholung von Gleichem oder Ähnlichem" im musikalischen Ablauf. Aber die drei Begriffe beziehen sich auf sehr unterschiedliche Objekte: Der Rhythmus regelt das Verhältnis der notierten Zeitwerte (Noten)untereinander. Der Takt ist eine Organisationseinheit zwischen Rhythmus und Metrum, z.B. 6/8-Takt, 4/4-Takt usw. Beim Takt wird festgelegt, welche Zeitwerte innerhalb eines Taktes (!) leicht oder schwer, betont oder unbetont sind. Das Metrum bildet die taktübergreifende Form, die mehrere Takte zu Perioden oder anderen größeren Einheiten zusammenschließt. Man kann sagen: Der Takt ist die kleinste Einheit des Metrums. Der Begriff Metrum ist daher ausschließlich auf taktgebundene Musik ab etwa 1600 anzuwenden. Musik, die in anderen Zeiteinheiten organisiert wird, z.B. zeitgenössische und avantgardistische Musik im Sekundenmaß, ist in der Regel nicht metrisch zu erfassen.
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